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NÖ Ärztekammer fordert Ende der kostenlosen PCR- und Antigen-Tests

Presseinformation vom 4. August 2021

Allgemeinheit muss seit Monaten Tests für Impfverweigerer bezahlen, obwohl genügend Impfstoff vorhanden ist

Seit vielen Monaten werden in Österreich PCR-Tests und Antigen-Tests kostenlos angeboten. Der Präsident der NÖ Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, MSc, hat dies immer positiv beurteilt, doch jetzt kommt ein neuer Aspekt hinzu, der eine differenziertere Beurteilung erfordert: „Solange es keinen oder zu wenig Impfstoff gab, waren diese Tests wichtig und notwendig, um die Ausbreitung von COVID-19 möglichst gering zu halten. Nun gibt es jedoch in Österreich für jeden eine Impfung, die weltweit zugelassen ist und eine sehr hohe Wirksamkeit besitzt. Es ist sogar möglich, sich den Impfstoff selbst auszusuchen. Es ist daher völlig unverständlich, dass die Allgemeinheit weiterhin die Kosten für die teuren Tests bezahlen muss, nur weil sich einige Menschen aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht impfen lassen wollen.“

Ähnliche Bestrebungen gibt es auch in Deutschland, wo man aus Regierungskreisen hört, dass Tests künftig kostenpflichtig und nicht mehr aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden sollen. „Wir wollen, dass Österreich einen ähnlichen Weg geht. Es gibt bislang keine Behandlungsmöglichkeit bei einer Erkrankung an COVID-19, aber es gibt glücklicherweise eine sehr effektive Vorsorgemaßnahme, um nicht schwer zu erkranken, nämlich die Impfung. Diese steht in Österreich jedem jederzeit kostenlos zur Verfügung“, meint der Vizepräsident der NÖ Ärztekammer und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, MR Dr. Dietmar Baumgartner, und ergänzt: „Selbstverständlich ist die Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, zu respektieren, doch müssten jene Menschen dann auch die Konsequenzen tragen und ihre Tests selbst bezahlen. Denn ein Test ist kein Schutz vor der Erkrankung.“ Ausnahmen soll es selbstverständlich für diejenigen geben, die nicht geimpft werden können.

Impfung deutlich günstiger als laufende Testungen

Die durchschnittlichen Kosten einer Impfung sind deutlich geringer als die durchschnittlichen Kosten eines Tests. Dazu kommt, dass je nach Impfstoff lediglich eine bzw. zwei Impfungen für eine Vollimmunisierung benötigt werden, hingegen mehrere Tests pro Woche nötig sind, um eine Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen bzw. am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.

„Wichtig wäre es, die Tests möglichst rasch kostenpflichtig anzubieten, davor aber zeitgerecht ein Datum zur Einführung zu nennen, damit sich ungeimpfte Personen noch rechtzeitig impfen lassen können. Ich fordere die Politik auf, in dieser Sache aktiv zu werden. Denn es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem der Allgemeinheit nicht mehr die Kosten für individuelle diesbezügliche Entscheidungen angelastet werden dürfen“, betont Reisner abschließend.