Achtung, der Beitrag ist älter als 12 Monate

Ärzte in Spitälern und Ordinationen trotz Lockdown voll im Einsatz

Presseinformation vom 16. November 2020

Ordinationen ohne Einschränkung geöffnet, telefonische Voranmeldung unbedingt erforderlich

Während große Teile des Landes aufgrund des Lockdowns nahezu stillstehen, arbeiten Ärztinnen und Ärzte auf Hochtouren, um neben den laufend steigenden Zahlen an COVID-19 Patientinnen und Patienten auch die vielen anderen Erkrankungen bestmöglich zu behandeln. „Betroffen davon sind sowohl die vielen Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern als auch in den Ordinationen. Um die Kapazitäten in den Intensivstationen und Krankenhäusern nicht mehr als absolut notwendig zu belasten, müssen die Ärztinnen und Ärzte in den Ordinationen im Vergleich zu Normalzeiten zum Teil zusätzliche Aufgaben übernehmen“, meint Dr. Christoph Reisner, MSc, Präsident der NÖ Ärztekammer.

Dr. Dietmar Baumgartner, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, ergänzt dazu: „Selbstverständlich haben die Kassen- und Wahlarztordinationen auch während des Lockdowns geöffnet und versorgen jene Menschen, die ärztliche Hilfe benötigen. Dies geschieht nicht nur unter der Woche, sondern auch an Wochenenden und an Feiertagen. In diesen schwierigen Zeiten helfen Ärztinnen und Ärzte zum Teil auch bei der Organisation von weiterführenden Behandlungen oder Operationsterminen, wenn ein Patient aufgrund des Lockdowns nicht mehr weiter weiß.“ Schon während des ersten Lockdowns waren die Ordinationen in Niederösterreich zu mehr als 90 Prozent geöffnet, nur wenige mussten aufgrund von Krankheit bzw. behördlicher Absonderung ihre Türen schließen. „Dabei war die Situation damals schwieriger als heute. Es gab nahezu keine Schutzausrüstung und die Patientinnen und Patienten haben sich zum Teil aus Angst, jemanden anderen oder sich selbst anzustecken, nicht getraut, in die Ordinationen zu kommen. Heute haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Antigen-Tests, die ihnen den Umgang mit Covid-19-Verdachtsfällen in der Praxis durch ein zeitnahes Ergebnis erleichtern. Dies führt wiederum zu einer qualitativ besseren Versorgung der Patienten. Wie schon im Frühjahr können viele Fragen von Patienten telefonisch abgewickelt werden, auch Krankschreibungen sind wieder telefonisch möglich“, so Baumgartner weiter. In jedem Fall ist es notwendig, vor dem Arztbesuch telefonisch einen Termin zu vereinbaren, um Wartezeiten und volle Ordinationen zu verhindern.

In den Krankenhäusern ist sowohl die physische als auch die psychische Belastung derzeit extrem hoch. Dr. Ronald Gallob, Kurienobmann der angestellten Ärzte, beschreibt die Situation so: „Wir behandeln derzeit fast ausschließlich schwerstkranke Patientinnen und Patienten. Es sind dies nicht nur COVID-19 Fälle, auch Krebserkrankungen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte machen vor einer Pandemie nicht halt. Nicht absolut akute Operationen oder Untersuchungen versuchen wir in jenen Krankenhäusern, wo die Kapazitäten knapp werden, zum Teil auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Hier ersuchen wir die Betroffenen um ihr Verständnis. Niemand von uns will in die Situation kommen, bestimmen zu müssen, wer ein Intensivbett bekommt und wer darauf verzichten muss. Um trotz der Mehrbelastung, die seit Beginn der Pandemie vorherrscht, möglichst alle Patientinnen und Patienten bestmöglich zu behandeln, arbeiten alle Menschen im Krankenhaus, das heißt Ärztinnen und Ärzte genauso wie alle Pflegekräfte, äußerst effizient und bestens zusammen. Nur so ist diese Pandemie gemeinsam zu bewältigen.“