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NÖ Ärztekammer begrüßt Ankündigung, die Corona-Quarantäne zu lockern

Presseinformation vom 9. Juni 2022

Präsident Schlögel: „Müssen lernen, mit der Erkrankung im Alltag zu leben“

Seit etwa zweieinhalb Jahren leben wir mit SARS-CoV-2 und haben uns an Beschränkungen und Absonderungen bei einer Infektion gewöhnt. Dies soll sich nun ändern, wie man aus dem Gesundheitsministerium hört. Dr. Harald Schlögel, Präsident der NÖ Ärztekammer, sieht diese Entwicklung positiv: „Die strengen Quarantäneregeln waren vor allem zu Beginn der Pandemie ein sehr gutes und taugliches Mittel, die Ausbreitung der Erkrankung einzudämmern. Denn COVID-19 ist und wird auch in Zukunft in vielen Fällen eine hochinfektiöse Krankheit bleiben. Mittlerweile haben wir jedoch eine sehr wirksame Impfung und viele Genesene, weshalb wir auf eine hohe Immunität innerhalb der Bevölkerung zählen können. Diese schützt uns in der Regel vor einer schweren Erkrankung. Wir brauchen daher jetzt eine Lockerung der Quarantäneregeln und einen alltagstauglichen Umgang mit COVID-19.“

Panikmache schadet der Allgemeinheit mehr als sie schützt

Arbeitnehmer:innen und Selbständige dürfen bei COVID-19 derzeit abgesehen von vereinzelten Ausnahmen ihre berufliche Tätigkeit nicht ausüben, auch wenn die Erkrankten symptomlos sind. Der volkswirtschaftliche Schaden ist mittlerweile gewaltig. „Ich appelliere an die Eigenverantwortung der Bevölkerung, bei einer Erkrankung niemanden zu gefährden. Auch bei der Influenza wird man sich nach Augenmaß selbst isolieren, bis die Symptome abgeklungen sind. Anders ist dies bei einem leichten grippalen Infekt, der uns im Alltag kaum einschränkt. Wir fordern daher bei milden Verläufen die rasche Ablöse der strengen Quarantäne durch eine deutlich harmlosere Verkehrsbeschränkung. Dies wäre ein wichtiger Schritt und würde der ohnehin stark belasteten Wirtschaft und den Betrieben helfen“, meint Schlögel weiter.

Arbeitsbereich muss in die Lockerungen einbezogen werden

Die Ärzteschaft und Angehörige von Gesundheitsberufen in Ordinationen und Krankenhäusern waren von Beginn der Pandemie an von den Corona-Auswirkungen extrem betroffen und häufig am Ende ihrer Kräfte. Die strengen Quarantäneregeln verschärfen den ohnehin schon massiven Personalmangel weiter. „Eine Lockerung bzw. Aufhebung der Corona-Quarantäne bei milden Verläufen wird dabei helfen, den Betrieb aufrechtzuerhalten, ohne andere Menschen zu gefährden“, so Schlögel abschließend.