Präsident Reisner geht noch einen Schritt weiter und fordert eine bundesweite Regelung für eine Impfverpflichtung im Gesundheits- und Bildungsbereich
„Die Impfvoraussetzung in sensiblen Bereichen, wie dem Gesundheitswesen oder dem Bildungsbereich, ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Pandemie. Niederösterreich hat mit seiner Entscheidung, ab 1. September nur mehr geimpfte Personen im Landesdienst sowie in Kindergärten anzustellen, eine richtige und mutige Entscheidung getroffen“, stellt der Präsident der NÖ Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, MSc klar und bestärkt damit Landeshauptfrau Mikl-Leitner in ihrem Vorgehen. „Es gibt Berufe, in denen viele Menschen untereinander zum Teil in engem Kontakt stehen, und einige davon entweder krank oder aufgrund ihres jungen Alters ungeschützt sind. Hier ist es von besonderer Wichtigkeit jene zu schützen, die dies nicht selbst tun können. Ich spreche von den Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen, in Schulen, aber auch in Kindergärten, denen eine besondere Verantwortung, nämlich eine außergewöhnliche Schutzpflicht zukommt“, meint Reisner weiter. Ausnahmen dürfe es nur für jene geben, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können.
Pandemie erfordert bundeseinheitliche Vorgabe
Eine Pandemie ist eine massive Herausforderung für die Politik. Gerade deshalb sollte eine so weitreichende Entscheidung wie eine Impfverpflichtung in bestimmten Bereichen nicht den einzelnen Ländern überlassen werden. Reisner meint dazu: „Österreich ist viel zu klein, um bei einer Impfverpflichtung zwischen den neun Bundesländern zu unterscheiden. Viele Menschen wohnen in Niederösterreich, arbeiten aber in Wien oder umgekehrt. Das Virus kennt keine Grenzen, daher braucht es eine bundeseinheitliche Lösung und keine neun Einzelregelungen, die in der Bevölkerung, aber auch unter den Angestellten zur Verunsicherung führen. Der Bund ist hier in der Verpflichtung und darf diese Verantwortung nicht an die Länder abschieben.“
Österreich hatte seine Schulen und Kindergärten bereits sehr, vielleicht sogar zu lange geschlossen. Möglicherweise gab es aus dem Mangel an Schutzimpfungen keine Alternative. Doch die sozialen und gesundheitlichen Folgen des Lockdowns sind gerade für junge Menschen erschreckend. „Damit muss jetzt Schluss sein. Wir dürfen keinen weiteren Lockdown im Bildungsbereich riskieren, wir brauchen geöffnete Schulen und Kindergärten. Mit einer sehr hohen Durchimpfungsrate im Bildungsbereich wird uns dies gelingen“, meint Reisner abschließend.