Ärztekammer begrüßt innovative Ideen des Landes zur Stärkung des Spitalswesens

Presseinformation vom 7. Juli 2023

Wunsch nach ähnlich kreativem Konzept für den niedergelassenen Bereich

Das vom Land NÖ heute, Freitag, in einer Pressekonferenz vorgestellte Konzept zur Attraktivierung der Spitäler enthält innovative Ansätze, die von der Ärztekammer für Niederösterreich positiv aufgenommen werden. So kommentiert deren Präsident, Dr. Harald Schlögel: „Die vorgestellten fünf Punkte entsprechen allesamt unseren Vorstellungen und sind mit Sicherheit gut geeignet, den Standort Niederösterreich gerade für junge Ärzt:innen im Vergleich zu umliegenden Krankenhäusern in benachbarten Bundesländern attraktiv zu machen. Besonders positiv ist mir das Mentoring Programm für junge Ärzt:innen in Ausbildung aufgefallen, das zeigt, dass das Land Niederösterreich in den Nachwuchs und damit in die Zukunft investiert.“

Konkret sollen KPJ-Studierende, also Student:innen im letzten Jahr ihres Studiums, und Turnusärzt:innen künftig Unterstützung von erfahrenen pensionierten Fachärzt:innen bekommen. „Damit ist garantiert, dass diese Kolleg:innen ausschließlich für die Ausbildung verantwortlich sein können und sich nicht mit anderen systemerhaltenden Aufgaben beschäftigen müssen“, ergänzt Schlögel. Der Kurienchef der angestellten Ärzte und Vizepräsident, OA Dr. Wolfgang Walentich, MSc, unterstützt diese Initiative als eine von vielen Notwendigen: „Wenn wir dadurch erreichen, dass junge Kolleg:innen mehr Wissen erwerben können und aufgrund der positiven Erfahrung nach ihrer Ausbildung in einem unserer Spitäler in Niederösterreich tätig bleiben, ist diese Initiative ein guter Beitrag zum Notwendigen. Durch diesen Zuwachs an ärztlicher Ressource gewinnen wir hoffentlich deutlich mehr Zeit für systematisierte Ausbildung und Versorgung schwerkranker Patient:innen.“

Eine weitere Zeitersparnis wird die digitale Spracherkennung bei der Befunderstellung bringen. „Auch hier erhoffen wir uns positive Effekte für das gesamte Team einer Abteilung. Gepaart mit der Weiterentwicklung des Karrieremodells für die Ärzteschaft könnten die Krankenhäuser in Niederösterreich wieder deutlich attraktiver werden als jene in den umliegenden Bundesländern“, zeigt sich Schlögel erfreut.

Innovative Problemlösungen auch im niedergelassenen Bereich wünschenswert

Anerkennung für die präsentierten Ideen kommt auch von der niedergelassenen Kurie. Dr. Andreas Stippler, MSc, 1. Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte, äußert sich ebenfalls positiv zu den geplanten Maßnahmen und hofft auf eine rasche Umsetzung: „Uns ist bewusst, dass die Ambulanzen der Krankenhäuser zum Teil die Lücken im niedergelassenen Bereich, vor allem während der Tagesrandzeiten oder während der Nacht, abfedern. Wir dürfen daher den ambulanten und stationären Bereich nicht komplett getrennt betrachten. Es ist jedenfalls erfreulich, dass das Land die Probleme im Spitalsbereich mit innovativen Konzepten lösen möchte. Als Vertreter der niedergelassenen Ärzteschaft kenne ich jedoch selbstverständlich auch die Schwierigkeiten in der Niederlassung. Hier wünschen wir uns von der Österreichischen Gesundheitskasse ähnlich kreative Lösungsvorschläge, um das öffentliche Gesundheitssystem zu stärken und es für die Kollegenschaft weiterhin wieder attraktiver zu machen. Für Gespräche sind wir jederzeit offen!“

Rückfragehinweis:
Ärztekammer für Niederösterreich, Presse, PR & Kommunikation
Mag. Birgit Jung
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Dr. Sigrid Ofner
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