NÖ Ärztinnen und Ärzte rufen zur Vorsorge auf, denn Früherkennung rettet Leben
Die Ärztinnen- und Ärztekammer für Niederösterreich nimmt den morgigen 25. Weltkrebstag zum Anlass, um auf die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs hinzuweisen. Krebs zählt weltweit zu den häufigsten Todesursachen, doch viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden. „Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn sie ermöglichen eine frühzeitige Diagnose und verbessern die Heilungschancen deutlich“, betont Präsident Dr. Harald Schlögel und führt weiter aus: „Leider sind wir in Niederösterreich seit Jahren Schlusslicht in den Statistiken zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung. Arbeiten wir gemeinsam daran, diese Zahlen zu verbessern, indem wir aufklären und die Bevölkerung aktiv an die Vorsorge erinnern!“
HPV-Impfung schützt Frauen und Männer vor Krebs
Dr. Dagmar Fedra-Machacek, Kurienobmann-Stellvertreterin der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, meint dazu: „Neben der Risikoerhebung für Herz-Kreislauferkrankungen hat das Vorsorgeprogramm einen weiteren Schwerpunkt auf der Früherkennung von Krebserkrankungen. Das ist besonders wichtig, da viele Krebserkrankungen in den ersten Stadien symptomlos bleiben. Ohne Vorsorgeuntersuchungen werden sie oft erst entdeckt, wenn die Behandlung komplizierter wird und die Chancen auf Heilung sinken.“ Meist übernehmen Bund, Länder oder Sozialversicherung die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen, allerdings leider nicht für alle wichtigen Vorsorgemaßnahmen. Dagmar Fedra-Machacek ergänzt: „Welche Kosten beispielsweise nicht übernommen werden, sind jene für das Impfberatungsgespräch in Ordinationen. Im Zusammenhang mit dem 25. Weltkrebstag ist besonders auf die HPV-Impfung hinzuweisen. Viele Krebsarten kann man nicht oder kaum verhindern. Anders ist das bei durch das Humane-Papillomavirus ausgelösten Krebsarten wie dem Gebärmutterhals- oder Peniskrebs. In einigen Ländern mit hoher HPV-Durchimpfungsrate konnten HPV-assoziierte Krebserkrankungen daher fast schon zur Gänze ausgerottet werden. Eine Erfolgsgeschichte, die in Österreich durch die Möglichkeit der aktuell bis zum 30. Lebensjahr kostenfreien HPV-Impfung fortgeschrieben werden sollte.“
Welche Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden
In Österreich stehen für verschiedene Altersgruppen spezifische Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung zur Verfügung. So ist ab dem 18. Lebensjahr eine jährliche Vorsorgebasisuntersuchung vorgesehen. Je nach individuellem Risikoprofil und Alter entscheidet sich, welche weiteren Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt werden. Generell gilt: Ab dem 40. Lebensjahr können sich Frauen für eine Mammografie anmelden, die alle zwei Jahre wiederholt werden sollte. Die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung soll bereits ab dem
18. Lebensjahr durchgeführt werden. Ab dem 50. Lebensjahr wird für Männer eine regelmäßige Prostatakrebs-Früherkennung empfohlen. Für Frauen wie für Männer ist darüber hinaus ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige Darmkrebs-Früherkennung vorgesehen. Diese besteht aus einer jährlichen Untersuchung des Stuhls auf Blut und einer regelmäßigen Koloskopie. Bei auffälligen Hautläsionen in der Basisuntersuchung oder erhöhtem individuellen Melanom-Hautkrebsrisiko erfolgt eine Weiterüberweisung zur Spezialuntersuchung.
Hautkrebsfrüherkennung durch Selbstkontrolle, im Verdachtsfall in der Ordination
„Regelmäßige Selbstkontrolle der Haut ist ein wichtiger Bestandteil unserer eigenen Gesundheitskompetenz. Bei auffälligen Hautveränderungen sollte ehestmöglich eine Hautärztin oder ein Hautarzt konsultiert werden“, erläutert Dr. Krista Ainedter-Samide, Vorsitzende der Fachgruppe Haut- und Geschlechtskrankheiten in Niederösterreich, und ergänzt: „Hoher UV-Schutz auch im Alltag und das Meiden von längerer Sonnenexposition sind wichtige Faktoren, um uns vor Hautkrebs zu schützen.“
Die niederösterreichischen Ärztinnen und Ärzte rufen dazu auf, die Angebote zur Früherkennung von Krebserkrankungen wahrzunehmen. „Vorsorge kostet wenig Zeit, kann aber Leben retten“, so Harald Schlögel abschließend. „Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, übernimmt Verantwortung für seine Gesundheit und erhöht die Chancen auf eine frühzeitige und erfolgreiche Behandlung. Nutzen Sie diese Möglichkeit und lassen Sie sich bei Fragen von den niederösterreichischen Ärztinnen und Ärzten zu den Untersuchungen beraten.“
Rückfragehinweis:
Ärztinnen- und Ärztekammer für Niederösterreich
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Wien, 3. Februar 2025