Österreichische Gesundheitskasse, Ärztinnen- und Ärztekammer für Niederösterreich und NÖ Gesundheits- und Sozialfonds setzen ihre Zusammenarbeit zum Ausbau der Primärversorgung fort. Ein Ziel ist die flächendeckende und gleichmäßig verteilte Versorgung durch Primärversorgungseinheiten (PVE) in ganz Niederösterreich.
Seit über sieben Jahren arbeiten Österreichische Gesundheitskasse, Ärztinnen- und Ärztekammer für NÖ und NÖ Gesundheits- und Sozialfonds für den Ausbau der PVE in Niederösterreich zusammen. Die gemeinsame Vereinbarung für die Weiterentwicklung und den weiteren Ausbau der PVE wurde erneuert. Ein zentraler Punkt dieser Vereinbarung ist die Etablierung von PVE in allen Bezirkshauptstädten des Bundeslandes.
Dr. Max Wudy, Kurienobmann niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Vizepräsident der Ärztinnen- und Ärztekammer für NÖ: „Die Einzelpraxis wird es immer geben. Seit Jahrzehnten garantiert sie die Versorgung der Bevölkerung. Ausgehend von den knapp 800 Vertragsordinationen für Allgemeinmedizin sowie Kinder- und Jugendheilkunde entstanden im Laufe der vergangenen Jahre auch Gruppenpraxen und Primärversorgungseinheiten, denn Zusammenarbeit liegt im Trend – auch bei der Ärzteschaft. Die Errungenschaften der PVE sollten in den Einzelordinationen und Gruppenpraxen ergänzt werden. Dazu zählen unter anderem Physiotherapie, Betreuung durch Fachpersonen aus der Sozialarbeit, aus der Diabetologie und Psychotherapie auf Kassenkosten. Die gemeinsame Vorgehensweise von ÖGK, NÖGUS und Ärztinnen- und Ärztekammer für NÖ ist ein Erfolgsrezept, wenn es um den Ausbau der Primärversorgung in NÖ geht. Unser gemeinsames Abkommen schafft vor allem Rechts- und Planungssicherheit für alle Beteiligten.“
„Der Ausbau der Primärversorgung in Niederösterreich hat neben allen anderen bereits bestehenden Ordinationsformen für uns als Österreichische Gesundheitskasse hohe Priorität“, betonen Robert Leitner und Komm.-Rat. Ing. Norbert Fidler, Vorsitzende des Landesstellenausschusses der ÖGK in Niederösterreich: „Mit den 12 PVE haben wir bereits in städtischen Ballungsräumen als auch in ländlichen Regionen ein attraktives wohnortnahes Angebot zur multiprofessionellen medizinischen Versorgung in unserem Bundesland geschaffen. Von den erweiterten Öffnungszeiten wird auch die Bevölkerung an den drei neuen Standorten Tulln, St. Pölten Nord und Mistelbach profitieren, die 2025 an den Start gehen.“
„Als Österreichische Gesundheitskasse agieren wir bundesweit“, freut es die beiden Landesstellenausschussvorsitzenden Leitner und Fidler besonders, dass durch die Zusammenarbeit mit dem PVZ Enns in Oberösterreich und der Einbindung der Arztpraxis im niederösterreichischen Ennsdorf das erste bundesländerübergreifende Primärversorgungsnetzwerk gelingen wird: „Damit sind wir in Sachen Innovation in unserem Bundesland genauso Spitzenreiter wie bei der Versorgungswirksamkeit: Mit über 18.600 behandelten Patientinnen und Patienten im Jahr 2023 verfügen wir mit dem PVZ St. Pölten-Harland über die größte und damit effektivste Primärversorgungseinheit in Österreich mit eigenem Kinder-PVE vor Ort.“
NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Christoph Luisser: „Primärversorgungseinheiten sind eine unverzichtbare Säule unserer Gesundheitsversorgung. Wir nehmen die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft und eines steigenden Bedarfs an medizinischen Leistungen ernst. Daher wollen wir die PVE-Standorte in Niederösterreich weiter ausbauen, weil eine starke, wohnortnahe Gesundheitsversorgung das Rückgrat unseres Gesundheitssystems ist. Die sogenannte trilaterale Vereinbarung zwischen dem NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, der Österreichischen Gesundheitskasse und der Ärztinnen- und Ärztekammer für NÖ bildet dabei das Rückgrat unserer Bemühungen. Bis spätestens Ende 2028 streben wir eine flächendeckende Verteilung an, um in allen Bezirkshauptstädten Niederösterreichs mindestens eine Primärversorgungseinheit zu etablieren. Zusätzlich können – bei Bedarf – weitere PVE an anderen Standorten entstehen.“
Rückfragehinweis:
Ärztinnen- und Ärztekammer für Niederösterreich
Presse, PR & Kommunikation
Mag. Birgit Jung
Tel. +43 1 53751 623, +43 676 848457 323
DI Gudrun Stöger
Tel. +43 1 53751 638, +43 676 848457 105
presse(at)arztnoe.at